Vielen Dank erstmal für die Einladung. Ich nutze gerne die Chance über die Kinder Anesthesie
in dem Kontext was zu erzählen und muss erstmal die richtige Position, den richtigen Blick
nehmen. Ich habe den Titel nochmal hergenommen und das Vorwort in der Einladung und habe die
anesthesiologischen Reizthemen im positiven Sinn mal herausgestrichen, ambulant dazu
Werkstellung nehmen. Das ist sicherlich ein Faktor, den wir einfach berücksichtigen
muss. Ist ein Kind ambulant oder stationär bedeutet was das Thema Sicherheit und das ist
unser Lieblingsthema anbelangt natürlich gewisse Unterschiede. Die Schnittstellen,
die Anesthesie ist eigentlich die Domäne, wo man Schnittstellenmäßig arbeiten muss,
also interdisziplinär im weitesten Sinn und entsprechend, da will ich kurz darauf eingehen.
Interdisziplinär ist fast eine Wiederholung von Schnittstellen, haben wir besondere Ausprägungen
und das Reizwort Fortbildung oder Ausbildung ohne die Punkte, die habe ich mal etwas weggelassen,
ist für uns auch ein Reizthema was auch die Ökonomie anbelangt. Da werde ich ganz kurz
Stellung nehmen dazu. Prinzipieller Vorrang zum Thema ambulant, also erstes Reizwort,
zur ambulanten Versorgung ist auch in den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für
Anesthesie und Zietmedizin vorgesehen, das eben ambulant den Vorrang hat und dann gibt es die
Empfehlung des Arbeitskreises, die relativ alt ist, wie Sie sehen, von 2007, da könnte man sagen,
gibt es also nichts weiter hinzuzufügen. Das können Sie selber im Nachhinein beurteilen.
Es ist so, dass grundsätzlich kein gesicherter Konsens oder wissenschaftliche Daten existieren,
auch nach wie vor, ich habe extra nochmal nachgeguckt, Literaturrecherche gemacht,
es gibt keine harten Daten, weil es keine Studien gibt mit klar definierten Patientenkollektiven,
die da eben valide Aussagen zulassen. Grundsätzlich sagt die immer noch aktuelle Leitlinie dazu,
dass ein gesundes, neugeborenes, mit kleinen Eingriffen, komplikationslos Narkose,
mit kurzwirksamen Substanzen, wenn es danach schmerzfrei ist, in die Obhut der Eltern,
sprich ambulant überlassen werden kann. Das ist mal das grundsätzliche Statement. Wichtig sind
auch die kurzwirksamen Medikamente. Früher war das unmöglich, weil die Medikamente alle
mehr oder weniger langwirksam waren. Mittlerweile hat sich da viel getan. Mit den modernen Narkotika
sind wir also im wirklich kurzwirksamen Bereich und können die Kinder auf guten Gewissens schnell
verlegen und auch zügig nach Hause entlassen. Regional Anesthesie ist dabei auch zulässig.
Also die Regional Anesthesie, Kautalblock, spricht nicht prinzipiell dagegen,
das Kind nach Hause zu entlassen. Genauso sind gegen eine Narkose prinzipiell, da geht es also
nicht nur um den ambulanten, sondern prinzipiell, aber auch um die umplante Strategie. Die Rotznase,
wie es in der Leitlinie so überheißt, oder Running Nose, etwas vornehmer ausgedrückt,
ist keine Kontraintegration gegen die Narkose und auch nicht dagegen, das Kind bei
komplikationslosen Verlauf, Klammer auf Klammer zu, nach Hause zu entlassen. Auch ein vorbeschriebener
Laryngospasmus spricht nicht prinzipiell dagegen, es zu versuchen. Die Strategie ist natürlich
klug, die Eltern einzubinden und ihnen zu sagen, wir sind keine Hellseher, wir können nicht
voraussagen, wie der Verlauf sein wird, aber wir probieren es mal und wenn das nicht geht,
dann muss man halt bei vorbestimmen Laryngospasmus, wenn wieder so etwas passiert,
unter Umständen doch eine Nacht statt zu mehr bleiben. Gut, ebenfalls ist keine prinzipielle
Kontraintegration, die Voranalyse eine gesicherte MH, da muss ich halt die Hausaufgabe machen und
eine triggerfreie Narkose garantieren, das ist bei uns geübtes Prozedere, man muss es bloß
vorher wissen. Also muss das Gerät neu kalibrieren, das Kreisteil wechseln und das ist ein bisschen
Aufwand, also da ist es wieder wichtig, da hatten wir einen kleinen Anklang zur Ökonomie,
wenn wir das vorher wissen, weil wenn wir es nicht vorher wissen, entsteht Zeitverzug und Zeitverzug
ist teuer. Deswegen ist da der Informationsfluss, also von den Kinderärzten über die Station,
zu uns extrem wichtig. Ehemalige Frühgeborene sind auch laut Leitlinien nicht per se eine
Kontraintegration für eine ambulante Strategie, allerdings gibt es da ein bisschen Einschränkungen,
die Leitlinie sagt, da es liegt im Ermessen des ausgebildeten Kinderanästhesisten,
ab welchem Reifegrad er das macht, also da ist es sehr, sehr, sage ich mal, windelweich.
Nach erreichen der 60. Woche nach Konzeption können Kinder, die keine Art Mühen haben,
Presenters
Dr. med. Klaus-Peter Eberle
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:21:51 Min
Aufnahmedatum
2023-10-25
Hochgeladen am
2023-10-26 11:06:04
Sprache
de-DE